UNESCO – WELTERBESTÄTTEN IN POLEN
Seit dem Jahr 1978 verleiht die Weltkulturorganisation UNESCO den Titel des Welterbes. Mit dem historischen Zentrum von Kraków (Krakau) und der Salzmine von Wieliczka wurden damals die ersten Stätten in Polen ausgewählt. Polen verfügt heute über insgesamt 13 Objekte auf der Welterbeliste.
Im Jahr 1975 trat das Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt in Kraft, das inzwischen von 190 Staaten ratifiziert wurde. Es bildet die Grundlage für die Verleihung des Welterbe-Titels. Damit sollen Stätten ausgezeichnet werden, die von außergewöhnlicher Bedeutung sind und deshalb als Bestandteil des Welterbes der gesamten Menschheit geschützt werden sollen. Einmal jährlich entscheidet das Welterbekomitee der UNESCO über die Aufnahmeanträge der Mitgliedsstaaten. Anhand von zehn Kriterien wird überprüft, ob der Status als Welterbe erteilt wird. Im Juli 2012 umfasste die UNESCO-Liste weltweit 962 Stätten in 157 Ländern. Davon waren 745 als Kulturdenkmäler, 188 als Naturdenkmäler sowie weitere 29 als Kultur- und Naturerbe geschützt. Die Anerkennung als Welterbe der Menschheit soll helfen, dass die ausgewählten Objekte in ihrem Bestand geschützt werden. Sie ist in der Regel aber auch damit verbunden, dass sich diese Stätten als touristische Ziele besser vermarkten können.
Neben dem Kultur- und Naturerbe der Menschheit schützt die UNESCO seit 1992 auch Dokumente als Erbe der Menschheit. In das Weltdokumentenerbe sollen wertvolle Bücher, Handschriften, Partituren, Unikate, Bild-, Ton- oder Filmdokumente aufgenommen werden, die das kollektive Gedächtnis der Menschen in den verschiedenen Ländern der Erde repräsentieren. Von den rund 250 Objekten, die bisher in diese Liste aufgenommen wurden, stammen zehn aus Polen. Zu ihnen gehört das Manuskript des bahnbrechenden Werks von Nikolaus Kopernikus unter dem Titel „De Revolutionibus Orbium Coelestium“, in dem dieser 1543 erstmals darlegte, dass sich die Erde und die übrigen Planeten um die Sonne drehen. Das Manuskript wird in der Bibliothek der Jagiellonen-Universität zu Krakau aufbewahrt. Zum Weltdokumentenerbe gehören auch die 21 Forderungen, die die streikenden Arbeiter der Gewerkschaft Solidarność am 17. August 1980 in der Werft von Gdańsk (Danzig) auf ein Holzbrett geschrieben hatten. Darin wurden unter anderem die Zulassung freier Gewerkschaften, die Abschaffung der Zensur und die Freilassung politischer Gefangener gefordert. Zuletzt wurde 2011 das Archiv des Warschauer Rekonstruktionsbüros zum Wiederaufbau der Altstadt in die Liste des Weltdokumentenerbes aufgenommen.
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