European Games 2023
Am 21. Juni 2023 wird im Reyman-Stadion von Kraków (Krakau) das Friedensfeuer entzündet. Das ist der Auftakt zu den European Games. Mehr als 7.000 Athletinnen und Athleten aus fast 50 Ländern werden bis zum 2. Juli an Europas größtem Sport-Event des Jahres teilnehmen. Die polnische Kulturmetropole Kraków präsentiert sich als weltoffener Gastgeber. Die Wettkämpfe in 29 Disziplinen werden auch in rund einem Dutzend weiteren Städten in der Woiwodschaft Małopolskie (Kleinpolen) und angrenzenden Regionen stattfinden.
Stolze 30.000 Besucher werden im Henryk Reyman-Stadion versammelt sein, wenn die Vertreterinnen und Vertreter der 48 teilnehmenden Nationalmannschaften am 21. Juni durch das Rund ziehen werden. Für die musikalische Untermalung der Eröffnung der European Games konnten die Veranstalter die letztjährigen Sieger des Eurovision Song Contests (ESC) gewinnen, die ukrainische Hip-Hop-Band Kalush. Mit dabei sind auch die Gewinnerin des Junior ESC 2018, Roxy Węgiel, sowie ihr Produzent, der DJ und Komponist Tribbs.
Wer das Friedensfeuer mit der Fackel entzünden wird, die im April aus Rom nach Polen gekommen ist und seitdem durch das ganze Land getragen wurde, das wollen die Veranstalter bis zur Eröffnung nicht verraten. „Sie werden aber auf jeden Fall überrascht sein“, erklärten sie den anwesenden Medienvertretern während einer Pressekonferenz. Dafür steht bereits fest, welche Künstler bei der Abschlusszeremonie am 2. Juli im Stadion auftreten werden. Mit Sara James und Vikki Gabor sind zwei weitere erfolgreiche Teilnehmerinnen des Junior ESC vertreten.
Für die Besucher wird es Fanzonen geben
In den zwölf dazwischen liegenden Tagen werden über 7.000 Athletinnen und Athleten in 29 Disziplinen um die besten Platzierungen kämpfen. Neben bekannten Sportarten wie Leichtathletik, Boxen, Fechten, Kanu- oder Radsport setzen die European Games auch auf Ausgefalleneres wie Breakdance, Padel-Tennis oder Teqball. Damit die Besucher der Weichselmetropole auch die Wettkämpfe der anderen Austragungsorte mitverfolgen können, wird es dort mehrere Fanzonen (strefy kibica) geben. Die größte befindet sich in unmittelbarer Nähe der Krakauer Altstadt, direkt auf dem Bahnhofsvorplatz. Neben Live-Übertragungen wird es Mitmachangebote zu allen Sportdisziplinen der Spiele sowie ein Angebot für Kinder und Jugendliche geben.
Auch in allen anderen Austragungsorten wird es Fanzonen mit zusätzlichen kulinarischen Angeboten geben, in denen sich auch die Sponsoren präsentieren werden. Besucher erhalten dort zudem die offiziellen Merchandise-Produkte. Dazu gehören auch die Maskottchen der European Games 2023: „Salamandra Sandra“ ist von den in den Nationalparks von Małopolska vorkommenden streng geschützten Amphibienarten inspiriert, der „Smok Krakusek“ lässt die Legende vom Drachen im Krakauer Wawel-Felsen lebendig werden. Rund 8.000 Freiwillige werden dafür sorgen, dass Sportfans aus dem In- und Ausland die Spiele optimal genießen können.
Sportanlagen wurden aufwendig modernisiert
Insgesamt 25 Arenen und weitere Sportanlagen wurden für die European Games erneuert und auf Hochglanz poliert. Rund 80 Millionen Euro flossen in die Modernisierung von Sportstätten und die Verbesserung der Infrastruktur. In Kraków wurden neben dem Reyman-Stadion der Stadion- und Hallenkomplex der Krakauer Sporthochschule AWF erneuert. Das AWF-Gelände dient als Austragungsort für den Modernen Fünfkampf, im städtischen Stadion werden die Kämpfe im Siebener-Rugby ausgetragen.
Zudem wurde die Wildwasserkajakstrecke unweit vom Benediktinerkloster Tyniec modernisiert. Im rund 70 Kilometer entfernten Oświęcim (Auschwitz) werden in der Olympischen Schwimmhalle die Wettkämpfe in den einzelnen Schwimmdisziplinen stattfinden. Die Sporttaucher treten in Rzeszów gegeneinander an, Wettbewerbe im Mountainbiken und Bergrennen finden im Kurort Krynica-Zdrój statt und sommerliche Skisprünge können Sportfans in Zakopane erleben. Möglich macht das die Verwendung eines aus Igelit-Fasern hergestellten Gleitteppichs, der auf der Großen Skisprungschanze ausgelegt wird.
Größtes Sport-Event für Polen seit der Fußballeuropameisterschaft 2012
Die European Games werden seit 2015 alle vier Jahre zwischen den olympischen Wettbewerben ausgetragen, die beiden ersten Gastgeber waren Baku und Minsk. „2023 finden die Spiele erstmals in einem Mitgliedsstaat der EU statt. Als Polen sind wir darauf besonders stolz und wollen unseren Gästen zeigen, dass wir ein gastfreundlicher und sicherer Austragungsort sind“, erklärte Marcin Nowak unlängst der internationalen Presse gegenüber. Der Vorsitzende des Organisationskomitees studierte an der AWF und errang mit der polnischen 4×100 Meter-Staffelmannschaft bei den Europameisterschaften in München 2002 die Silbermedaille.
Die Ergebnisse der Kämpfe in den olympischen Disziplinen fließen in die Qualifikation für die nächsten Sommerspiele ein, die im kommenden Jahr in der französischen Hauptstadt Paris ausgetragen werden. Ein wichtiges Ereignis auf dem Weg dorthin ist auch die Leichtathletik-Team-Europameisterschaft. Sie findet bereits einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der European Games am 20. Juni im Schlesischen Stadion von Chorzów (Königshütte) statt.