Tarnów

Wer nur einmal Tarnów gesehen hat, kann dem unwiederholbaren Reiz der galizischen Atmosphäre nicht widerstehen. Das verdankt die Stadt nicht nur der besonderen Schönheit der Altstadt, in der mittelalterliche Straßen, Gotik- und Renaissancebauten und Fragmente der Festigungsmauer erhalten blieben, sondern auch dem Geist, der ältere Städte im Süden von den anderen Polens unterscheidet.
Wenn man durch die Tarnower Straßen spazieren geht, kann man im Bürgersteig einzelne Steine des farbenprächtigen Mosaiks bemerken.

In den ruhigen Straßen kann man vielleicht noch die Stimmen der Helden hören: den klugen Spicymir Leliwita, der die Stadt Tarnów im Jahre 1330 gegründet hat, den großen Feldherrn und Politiker- Hetman Jan Tarnowski, des unermüdlichen Soldaten, der für die Unabhängigkeit kämpfte- General Joseph Bem, den klugen Historiker Joseph Szujski, den aufständischen Bauern Jakub Szela, den genialen Erfinder Jan Szczepanik, den charismatischen Politiker Wincenty Witos, den heldenmutigen Feldherrn – Major Henryk Sucharski und den Schriftsteller Roman Brandstaetter.

Tarnów war über Jahrhunderte ein Zufluchtsort für Juden, Deutsche, Ukrainer, Schotten, Österreicher, Tscheche u.a. Jede Nationalität und Kultur hinterließ ihre Spuren in der Geschichte von Tarnów.

Während der Stadtbesichtigung kann man zwischen verschiedenen Besichtigungsrouten wählen z. B. „auf den Spuren der italienischen Renaissance“, oder “ auf den Spuren des Helden General Joseph Bem und guten ungarisch- polnischen Beziehungen“. Man kann sich auch in die Schönheit der jüdischen Straßen vertiefen, um an der Bimah.- Überresten in Gedanken zu versinken und sich auf dem Friedhof vor dem Grabdenkmal von hundert ermordeten Stadtbürger zu verbeugen.

 

Man kann auch während der Stadtbesichtigung entzückt von Kunstschätzen auf den Spuren der sakralen Architektur sein, unter welchen die Kathedrale als Perle mit monumentalen Grabdenkmälern der Familien Tarnowski und Ostrogski glänzt.

 

Daneben befindet sich das Diözesanmuseum mit seiner unschätzbaren Sammlung.

 

Jeder sollte sich auch sowohl die außergewöhnliche Sammlung im Rathaus im Renaissancestil, als auch die in den Häusern mit Arkaden am Marktplatz anschauen. Besonders sehenswert ist die einzige in Europa im Ethnographischen Museum befindliche Dauerausstellung, die dem Leben und der Kultur der Roma gewidmet ist.

 

Es ist empfehlenswert besonders am Abend durch die Tarnower Straßen spazieren zu gehen. Die Straßenlaternen werfen das Licht auf das Straßenpflaster, viele Säle laden zu Konzerten der Meister ein, Cafes und Restaurants laden zu ehemaligen kaufmännischen Kellern ein. Nach einem Glas des ungarischen Tokaiweins schauen Sie noch einmal auf erleuchtete Türme, Häuser im Sezessionstil, auf die Bastei und Verteidigungsmauer. Atmen Sie die Luft tief ein und hören Sie den Wind rauschen, der aus Tatra-Gebirge und Beskidenwiesen anwehte.

In Ihrer Erinnerung bleibt das Bild der Stadt, nach der Sie Sehnsucht empfinden werden.