Die Salzgrube ist die älteste von Polen (auf der Liste der UNESCO ab 2013; älter als die Salzgrube in Wieliczka) und zugleich das älteste Salzunternehmen, das ununterbrochen seit 750 Jahren in Betrieb ist. Seit ein paar Jahren lädt die Salzgrube in Bochnia viele Touristen zur unterirdischen Welt ein. Infolge der Tätigkeiten der Bergleute entstand hier ein Labyrinth unterirdischer Gänge und Kammern mit einer Länge von 300 m, das bei den Touristen esthetische Eindrücke hinterlässt.
Eine Legende erzählt, dass Salz dank der heiligen Kinga, der Tochter des Königs von Ungarn Bel IV. gefunden wurde, die den Krakauer Fürsten Boleslaus heiratete. Kinga wünschte sich von seinem Vater als Mitgift weder Gold noch wertvolle Steine, sondern nur Salz.
Diesen Schatz wollte sie ihrer neuen Heimat schenken. Der König von Ungarn schenkte seiner Tochter die Salzgrube in Siebenbürgen und Kinga schmiss ihren Verlobungsring nach einem mittelalterlichen Brauch in den Schacht. Auf dem Weg nach Kraków (der entlang des Dunajectals über Wojnicz verlief) während sie in Bochnia war, hatte sie einen Traum, um im Garten eines Schuhmachers einen Schacht zu graben. Der Traum von der heiligen Kinga war prophetisch. In diesem Schacht hat man Salz gefunden und in dem ersten Salzblock haben die Bergleute später das Kleinod von der heiligen Kinga gefunden, das in das Salzbergwerk in Siebenbürgen geschmissen wurde. Um dem Schuhmacher Genüge zu tun, der sein väterliches Erbe für das Salzbergwerk überwiesen hat, wurde der Schacht nach der Bezeichnung des Schuchmachers “ Sutoris“ genannt ( sutor lat.`der Schuhmacher d.h. szewczy). Das Ereignis, das in dieser Legende beschrieben wurde, soll im Jahre 1248 ereignet haben. Seit dieser Zeit wird die Entstehung des Salzbergwerks in Bochnia datiert, was auch mit der Entwicklung der Stadt und der umliegenden Gegend zusammenhängt.
Das Salzbergwerk in Bochnia hat im Vergleich zu der meist bekannten Salzgrube in Wieliczka eine andere Atmosphäre. Wenn man in Bochnia durch Salzgänge wandert, kann man noch den Bergleuten begegnen, die sich zur Arbeit begeben. Das Salzbergwerk bietet auch Erholung und Attraktionen. In der gröĂźten Kammer “ Ważyn“, die 350 m lang und 10-12 m breit ist, befindet sich ein einziges in Europa unterirdisches Sportfeld. Dort werden auch Discos, Schul- und Silvesterbälle organisiert. Es ist möglich in der Kammer “ Ważyn“ für die Übernachtung zu bleiben, wo Betten, Kissen und Schlafsäcke zur Verfügung stehen.
Mehr Informationen unter: www.kopalnia-bochnia.pl
Der Archäologische Park – Die Siedlung der sechs Pflüger
Eine neue Attraktion mit langer Geschichte. Die Siedlung der sechs Pflüger befindet sich gleich neben des Campi – Schachtes. Es ist die Rekonstruktion einer Dorfsiedlung aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, die kennzeichnend für den Siedlungswesen in Kleinpolen gewesen war. Es ist aber kein gewöhnliches Museum! Im Dorf das so aussieht, als ob das Mittelalter noch weiter andauern wurde, arbeiten Vertreter ehemaliger Berufe.
Eine zweifellose Attraktion für die Besucher, ist die Möglichkeit im täglichen Leben der Siedlung Teil zu nehmen. Es ist eine ungewöhnliche Geschichtslehrstunde und Möglichkeit Menschen vergangener Epochen zu treffen. Jeder kann in die Häuser der Handwerker hineingehen und sich mit verschiedenen Land- und Gewerbearbeiten messen.
„Der Archäologische Park – die Siedlung der sechs Pflüger” ist eine hervorragende Ergänzung des Ausflugs zum Salzbergwerk in Bochnia. Zuerst ein Besuch in der Salzgrube und dann eine Reise in die Vergangenheit, direkt ins 13. Jahrhundert.
Mehr Informationen unter: www.kopalniasoli.pl