Im östlichen Teil der Woiwodschaft Kleinpolen gibt es viele Orte, die die Entdecker unter Ihnen interessieren dürften, wie die einzigartigen Landschaften oder architektonischen und historischen Einzigartigkeiten. Hier finden sich geheimnisvolle Plätze, die mit den vielen Legenden verbunden sind. So kann man vielleicht noch das Klappern und Rasseln der bewaffneten Ritter hören. Wir laden herzlich ein zum Besichtigen und Besuchen der Burgen, Festungen und die vor Jahren so herrlichen Erscheinungen der heutigen Ruinen. Einfluss auf den Bau der ersten Burgen in Polen hatten die Entstehung der polnischen Staatsgrenzen und das Aufkommen der starken Rittergeschlechter.
Das Tarnower Gebiet war kein Grenzgebiet aber die wichtigen durchquerenden Handelsrouten benötigten Schutz und dieses garantierten die bewaffneten Besatzungen der befestigten Burgen.
Die gemauerten Burgen und Festungen haben angefangen sich auf diesem Gebiet vom 13. Jhd. zu entwickeln. Die größte Entwicklung erfolgte in der ersten Hälfte des 14. Jhd., als starke Rittergeschlechter die Festungen errichteten und als die Städte von Mauern umgeben wurden. Wenn man durch das Dunajec Tal fährt, wo es früher die wichtigste Verbindungsroute mit Ungarn gab, kann man auf dem Felshügel in Wytrzyszczka das Schloss und in Czchów und Melsztyn die Schlossruinen bewundern.
Für alle die sich für Schlösser interessieren, erweist sich bestimmt eine besondere Rarität an der Landstraße Kraków- Tarnów das Schloss in Dębno, das bis heute ohne Umwandlungen und Zerstörungen als die einzige so gut erhaltene Ritterresidenz der späten Gotik blieb.
Es ist empfehlenswert besonders im September hierher zu kommen. Jedes Jahr findet am Fuß des Schlosses ein Ritterturnier statt. Auf diese Weise pflegen die gegenwärtigen Ritter die mittelalterliche Tradition. Eine der größten Ăśberraschungen gibt es für militärische Architektur begeisterte Personen in Nowy Wiśnicz- eine der schönsten und zugleich der größten befestigten Barockresidenzen in Polen. Neben Schlösser und Ruinen sind auf diesem Gebiet befestigte Höfe im Renaissancestil erhalten geblieben- einzigartige Beispiele für eine Verbindung von Adelssitzen mit Wehrfunktionen.
In Tarnow und Biecz kann man die Ăśberreste nach solchen Befestigungsanlagen sehen, die damals den Bürgern Ruhe und Geborgenheit garantierten. Wir laden Sie herzlich ein, die Schloss- und Befestigungsroute zu besichtigen, die noch bis heute mit ihrer Pracht die Bewunderung hervorrufen.
Burgen
Nowy Wiśnicz
Die größte gut erhaltene befestigte Barockresidenz in Polen. Zu seinem charakteristischen Aussehen gelangte die Burg unter der Herrschaft des Peter Kmita, der in der ersten Hälfte des 16. Jhd es mit charakteristischen Renaissancestilen aufblähte.
Das Gebäude setzt sich aus vier zweistöckigen Flügeln zusammen, die um einen kleinen Innenhof gruppiert sind. Das charakteristische Aussehen verdankt das Schloss den vier eckigen Türmen. Jeder dieser Türme ist anders, deshalb sieht das Schloss auch von jeder Seite aus betrachtet anders aus. Die heutige Form erhielt das Schloss in den Jahren 1615-1637 auf Betreiben von Stanisław Lubomirski. Das Schloss wurde rekonstruiert und wurde eine Steinfestung mit einem Tor und Bastionsmauer.
Es ist empfehlenswert das Schlossinnere zu besichtigen. Sie werden bestimmt von einem des größten Schlossballsaals beeindruckt (so einen großen gibt es sogar auf dem Königsschloss auf dem Wawel in Kraków nicht), von einer mit Laterne bedeckter Schlosskapelle und reichen Stuckverzierungen und Malerei. Eine Legende besagt, dass Stanisław Lubomirski nach dem Sieg bei Chocim auf das Schloss in Nowy Wiśnicz viele türkische Gefangene mitbrachte, die Befestigungsanlagen errichteten. Viele türkische Kriegsgefangene, die in einem Turm gefangen gehalten waren, haben durch ein paar Jahre Flügel aus Taubenfedern gebastelt. Als sie fertig waren, haben sich vier von den Gefangenen für einen Flug entschieden, der ihnen Freiheit sichern sollte. Den Wagehalsen ist es aber nicht gelungen so weit zu fliegen, wie sie es wollten. Der erste ist in einem Städtchen in der Nähe des Schlosses abgestürzt, der zweite und dritte ein paar Kilometer weiter, der vierte, der am längsten flog, stürzte bei Bochnia ab. An jedem Ort des tragischen Todes wurde ein steinerner Obelisk errichtet.
Dębno
Die einzige so gut erhaltene Ritterresidenz der späten Gotik aus den Jahren 1470-80.Die Burg in Dębno ist nicht von hohen Mauern umgeben, weil sie Ende der Gotik errichtet wurde, als man keinen Wert mehr auf hohen Mauern gelegt hat, sondern auf die Fassadenverzierungen und die Bequemlichkeit der Bürger. Auf dem Grundriss der Burg, der ihr Aussehen aus dem 15. Jhd. darstellt kann man sehen, dass die Burg mit einem Graben und einem Erdwall mit Palisade umgeben war, um die Bewohner zu beschützen.
Die Burg besteht aus vierstöckigen Gebäuden, die einen mit Pflastersteinen ausgelegten Hof mit Brunnen umgeben. Die Türme und überhängenden Erker aus Ziegeln und Steinen beleben die Außenansicht der Burg. Die Türportale und Fenster sowie Erker sind mit schön verzierten Steinen dekoriert, die Flachreliefs mit Pflanzenmotiven, geometrischen Motiven und Wappenemblems erhalten. Eine Innenausstellung der Burgräume erlaubt es, das Burggeschehen kennen zu lernen, so sieht man, wie einst der Rittersaal aussah, die Burgkapelle, die Schatzkammer und die frühere Küche.
Mit der Burg in Dębno ist auch eine Legende verbunden, die mit der unglücklichen Liebe von Tarłówna zusammenhängt. Die Tochter des Burgherrn hat sich in den Zimmerjungen verliebt. Für die Schande der Herrschaftsfamilie und weil sie sich dem Willen des Vaters entgegenstellte, wurde sie lebendig in eine Bastei eingemauert. Es wird noch behauptet, dass die Burgkemenaten noch bis heute von ihrem Geist “ der Weißen Dame“ heimgesucht werden.
Tarnów
die Burgruine auf dem Martinsberg. Die Burg wurde in den Jahren 1329-31 von dem Spycimir Leliwita errichtet. Ursprünglich war das ein Stein-Zeigelbau mit einem großen Turm, aber einem kleinen Residenzteil, mit einer Umfassungsmauer und mit einem Tor. In der ersten Hälfte des 15. Jhd hatte hier seine Residenz der Hetman Jan Tarnowski. In dieser Zeit wird sie auch umgebaut und besteht aus einem “ hohen“ und „niedrigen“ Burg. Dazu wird sie noch mit damals modernen Basteisystem der Befestigungen umgeben. Ende des 17. Jhd begann die Burg zu verfallen.
Breń
eine Befestigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert die so genannte “ schwedische Schanze“, in einer fünfeckigen Form, mit einem Graben umgeben. Es ist bis heute leider unklar, welchem Zweck diese Befestigungsanlage diente und welchen Charakter sie hatte.
Schlösser im Dunajec Tal
Das Dunajec Tal war einst die wichtigste Verbindungsroute zwischen Polen, Ungarn und den Balkanländern. Im 13. Jhd. und 14. Jhd befanden sich im Dunajec Tal einige Schlösser:
Trzewlin – die Schlossruine, die im 14. Jahrhundert auf dem “ Jungfräulichen Berg“ in der Nähe von Wojnicz errichtet wurde. Bis heute sind noch Mauerüberreste und Grabenfragmente erhalten geblieben.
Melsztyn – Ruinen des Schlosses der “ Lelewitow Melsztyńskich“ aus dem Jahre 1340. Das Schloss ließ man zum Barockresidenz im Renaissancestil in der zweiten Hälfte des 16. Jhd. ausbauen. 1771 wurde es durch die russische Armee zerstört. Von dem ursprünglichen Schloss sind nur teilweise der viereckige Turm aus dem 15. Jhd, die nördliche Fassade aus dem 16. Jhd und der Keller (Wasserzisterne) erhalten geblieben.
Czchów – Die Schlossruine in Czchów entstand in der Wende vom 13. in den 14 Jhd. Bis heute sind der Turm (20 m hoch), Mauerumrisse und die Spuren nach Wohngebäuden erhalten geblieben. Touristen wurde nur der Schlossturm zugänglich gemacht.
Tropsztyn – in der Ortschaft Wytrzyszczka wurde es errichtet auf dem Felshügel in der ersten Hälfte des 14. Jhd. Jetzt ist das Schloss vollkommen restauriert und wird sicher das schönste Beispiel eines aus Steinen errichteten Ritterschlosses in Polen. Wenn man das Schloss besichtigt, kann man sich einen unterirdischen Durchgang ansehen, der durch das Schlossgefängnis führt. Außerdem kann man eine der Inkakultur gewidmete Ausstellung besichtigen. Mit diesem Schloss ist auch eine Legende verbunden. Es wird behauptet, dass hier ein Schatz von dem Nachkommen des Königs der Inkas versteckt worden ist, der für den Wiederaufbau des Staates der Inkas bestimmt war.
Gródek am Dunajec – die Schossruine aus dem Anfang des 14. Jhd., jetzt auf der Insel der so genannten “ Affeninsel“ im nördlichen Tel des Rożnowski Sees gelegen.
Rożnów/ Łaziska/ – die Schossruine aus dem 14. Jhd.
Rożnów – nie vollendete Festung aus der Hälfte des 16. Jhd. Mit dem Bau der Festung hat der Hetman Jan Tarnowski angefangen. Die Festung setzt sich aus 3 mit sich verknüpften Elementen zusammen: aus einer Bastionsmauer, einem Schlosstor und einer Wallzone.
Die Wehrhöfe im Renaissancestil
Wieruszyce – im Jahre 1531 errichtet, in der zweiten Hälfte des 16. Jhd. Heute ist es privates Eigentum. Es wurde aus Stein, auf dem viereckigen Plan gebaut, mit einer Eckbastei.
Jeżów – aus der ersten Hälfte des 16. Jhd. Das ist auf dem Viereckplan errichtetes Gebäude, aus Stein und Backstein, mit Stockwerken und mit einem hohen Falldach.
Łęki Górne – vom Anfang des 17. Jhd., ein Mauerbau mit 3 Stockwerken. In den Mauern des Treppenhauses hat sich noch vorhandene sichtbare Schießscharte in der Form einer Schlüsselscharte erhalten.
Szymbark – aus dem 17. Jhd, auf dem Zipfel am Ropa Tal gelegen.
Die Stadtfestungen
Biecz – eine goldene Zeit in der Geschichte der Stadt fällt auf die Jahrhunderte 14 bis 16 Die Stadt war mit starken Mauern, mit Basteien und Barbakan umgeben.
Bis heute sind einige Fragmente von Mauern im Gotik- und Renaissancestil mit 3 Basteien erhalten geblieben.
Tarnów – schon im 14. Jhd hat man die Stadt mit einem Erdschutzwall, Gräben und Wehrmauern mit 2 Toren umgeben. Ende des 15. Jhd. und Anfang des 16. Jhd wurden die Festungen modernisiert. Ein Wehrkomplex des Bernhardinerinnenklosters (um das Jahr 1468) und die Stadt wurde mit einem System von Wehrmauern mit Toren, Basteien und Bastionsmauern umgeben. Bis heute sind einige Mauerfragmente erhalten geblieben, unter ihnen: eine Bastionsmauer aus der ersten Hälfte des 16. Jhd. aus Backstein, die die Vormauer bildete.
Pilzno – Pilzno hat sein Stadtrecht im Jahre 1355 erhalten und wurde in die königliche Güter einverleibt. Mit dem Bau der Festung hat man im 15. Jahrhundert angefangen, im 16. Jahrhundert wurde sie modernisiert. Bis heute sind bruchstückhaft die Erdfestungen aus dem 16. Jahrhundert /die Wallzone und Bastionsmauer/, im 19. Jahrhundert umgebaute Bastei und das Arsenal erhalten geblieben.
Befestigte Kirchen
Gnojnik – die Kirche des Heiligen Martin aus dem Jahre 1380, im Gotikstil, ursprünglich befestigte Kirche, wovon eine Schießscharte in der Dachzone zeugt.