Andere Sehenswürdigkeiten in Tarnów

Alter katholischer Friedhof – fundiert in etwa 1790 in Zablocie. Er stellt die grösste Necropolis in Tarnow dar, welche fast 4000 Gräber und Hunderte düsterer Monumente von bedeutend historischem und künstlerischem Wert besitzt. Unter anderem sind hier Gräber von Menschen, die im Aufstand in den Jahren 1831 und 1863 getötet wurden, Opfer von der Bauernaufruhr in 1846 und die Opfer des Zweiten Weltkriegs. Die ältesten Grabsteine datieren bis ins 18. Jh. zurück und gehören Anna Maria Radziwill von der Lubomiski Familie, dem Bischof Florian Janowski und der Herzogn von Sanguszko, die hier eine Friedhofskapelle im Neo- Gotikstil besitzt. Jan Szczepanik, der Vorläufer der Farbfotographie liegt hier begraben.

 

 Die frühere Bernardin Kirche – wurde im Jahre 1468 als ein Teil des Bernardin Klosters konstruiert, und enthält immernoch einige Gotik Züge.

 

 Die zeitgenössische Bernardin Kirche wurde unter dem Einfluss der Barock – Architektur im Jahre 1776 erbaut.

 

 Das Mausoleum von General Józef Bem

Das Mausoleum des Generals Józef Bem Freiheitskämpfers um die polnische und ungarische Unabhängigkeit während des Novemberaufstandes und der Völkerfrühling wurde in der Mitte des Teichs im Stadtpark errichtet, wo früher ein Schussgarten war. Er wurde in Tarnow 1794 geboren und ist in Aleppo (Syrien) gestorben. Ursprünglich ruhte er auf einem muslimischen Friedhof. 1926 entstand in Tarnow ein Komitee, dessen Aufgabe darauf beruhte, seine Asche nach Polen zu bringen und den General in seiner Heimatstadt zu beerdigen. Dieses Unternehmen bevormundeten die Spitzen der polnischen Behörden Ignacy Mościcki und Jósef Piłsudski. Im Jahre 1928 hat der Bürgermeister von Tarnów Dr. Julian Kryplewski bei dem Professor Adolf Szyszko- Bohusz einen Bauentwurf und die Anfertigung des Mausoleums für den Helden bestellt, das im Stadtpark auf einer Insel, von einem Teich umgeben errichtet werden sollte. Das Mausoleum nimmt die Form eines Sarkophags über sechs Kolumnen mit korinthischen Kapitellen an. Auf den Sarkophagwänden gibt es:

 Daten: 1794 (Geburtsdatum), 1850 (Todesdatum), 1929 (Ausfuhr seiner Asche nach Tarnów)
 Inschriften: auf Polnisch Józef Bem, auf Ungarisch (übersetzt als „Väterchen Bem, der Freiheitskämpfer um die ungarische Unabhängigkeit 1848-49, auf Türkisch mit dem arabischen Alphabet geschrieben Ferik Murad Pasza (das Wort Ferik bedeutet General, Murad Pasza ist der türkische Name von Józef Bem). Die Asche des Generals J. Bem wurde in den Sarkophag gelegt während der Feierlichkeiten am 30. Juli 1929 mit der Beteiligung des Militärs und ausländischen Delegationen.

 

 Die Burgruine der Familie Tarnowski

Die Burg begann im Jahre 1329 Spycymir Leliwita zu bauen, ein Jahr nachdem ihm von dem König das Dorf Tarnowiec (das kleine Tarnów) verliehen worden ist. Dieses Datum hat die Chronik der Bernhardinerabtei aus dem 17. Jh. übertragen. Im Jahre 1331 wurde schon die Kapelle auf der Burg geweiht. Ursprünglich war das ein Stein- Ziegelbau. Man hat die Festungen in Rytro, oder im nahe gelegenen Czchów nachgeahmt. Die Burg mit einem großen Turm, aber kleinem Residenzteil, mit der schon früher erwähnten Kapelle, und mit einer Umfassungsmauer mit dem Tor hob sich auf der Anhöhe des Martinbergs empor. Die Burg umfasste ein Graben. Heute sind das nur schwer zu erkennbare Umrisse. Im Jahre 1441 wurde die Burg von Ungarn erobert und niedergebrannt. In der zweiten Hälfte des 15. Jh. hat die Burg Jan Amor Tarnowski wiederaufgebaut.

 Einige Jahre nachher hat hier seine Residenz mit damals modernem Basteisystem der Befestigungen der Hetman Jan Tarnowski geschaffen. Ziemlich gut hat sich das Arsenal von der Ostseite mit Pfeilern und mit den Überresten von Gewölben erhalten. Auf der Burg befanden sich damals eine Bibliothek, eine Rüstkammer, eine Schatzkammer und ein Familienmuseum. Im westlichen Teil der Burg gab es Speicher, eine Bäckerei, eine Brauerei und ein Tiergarten.

 Von der „hohen Burg“ zur „niedrigen Burg“ führte der Weg über die Brücke, über dem im Felsen gehauenem Sattel (diese Brücke trennte die zwei Burgen voneinander). Nach dem Tode des Sohnes von Hetman (Jan Krzysztof) hat die Burg seine Schwester Zofia, die Frau des Fürsten Konstanty Ostrogski geerbt. Nach ihrem Tode 1570 führten zwei Familien (Rzochowskilinie aus der Familie Tarnowki und Ostrogski Familie) den Krieg. Die Burg wurde in der Nacht vom 17. auf den 18. April 1570 erobert und beraubt. Seit dieser Zeit war die Burg keine Residenz mehr. Hier amtierten nur die Gemeindevorsteher der Familien Ostrogski, Zasławski und Lubomirski und endlich der Sanguszko Familie. Langsam begann die Burg in Verfall zu geraten.

 1723 versetzte die Sanguszko Familie die Oberherrschaft in Gumniska. Seit 1741 erleidet die Ruine das Abreißen. Das Abrissmaterial wurde für den Bau der Kirche und des Bernhardinerinnenklosters verwendet. Die Fassaden befinden sich aller Wahrscheinlichkeit nach in den Bürgerhäusern am Marktplatz und in der schon erwähnten Kirche der Bernhardinerinnen. Auch ein Portal gibt es im Schloss der Sanguszko Familie in Gumniska. 1848 begann man die Burgüberreste zuzuschütten und einen Gedenkhügel zu schaffen, der den Opfern des galizischen Gemetzels gewidmet wurde. Diese Arbeiten wurden jedoch unterbrochen im Auftrag der damaligen Behörde.

 1939 hat der Fürst Roman Sanguszko die Ruine der Stadt Tarnów übergeben.

 Mit den ersten archäologischen Ausgrabungen hat man noch vor dem Krieg angefangen. In den Jahren 1963-69 hat die Initiative im großen Ausmaß der Verein für Pflege der Tarnower Stadtdenkmäler ergriffen. Es erfolgte die Enthüllung der Ruinen und eine teilweise Rekonstruierung. Die Tarnower Burg besitzt ihre eigene Monographie von Krzysztof Moskal mit dem Titel “ In Castro Nostro Tarnoviensi“.

 

Der Springbrunnen – das Sonnensystem

In der Nähe des Bahnhofs und der Planty Kolejowe (Bahnhofsgrünanlagen) befindet sich eine neue Kinderattraktion – ein Springbrunnen mit der Sonne und dem Sonnensystem. Der Stern wurde aus Glas und Stahl hergestellt und auf den Stahlumlaufbahnen bewegen sich die Granitplaneten. Die durch das Wasser angetriebene Planeten sehen wie die echten Himmelskörper aus, die sich um eigene Achse drehen. Da der Brunnen beleuchtet ist, lohnt es sich hier abends zu kommen, um die effektvollen Wasserspiele zu bewundern.

Ein Hintergrund für das Sonnensystem bildet ein schwarzer Basalt, in dessen Leuchtdioden platziert wurden, die die anderen Sterne nachahmen.

Über die Thematik des Springbrunnens entschied u. a. die Tatsache, dass in Tarnów einer der berühmtesten polnischen Kosmologen, Professor und Priester, Michał Heller arbeitet und lebt. Priester Michał Heller ist auch ein polnischer Templeton-Preisträger.

 

Das Gebäude der Schützengesellschaft

Ruhmvolle Traditionen der Hahnenbrüderschaft in Tarnów [Bractwo Kurkowe], die noch aus dem Mittelalter stammen, hat die im Jahre 1845 aufgrund des Dekrets des Gouvernements Galizien [Gubernium Galicyjskie] gegründete Schützengesellschaft fortgesetzt. Der wahre Grund der wieder aufgenommenen Tätigkeit der Hahnenbrüderschaft – die Vorbereitung der Zivilisten auf den eventuellen Kampf um die Unabhängigkeit Polens – wurde unter dem lakonischen Eintrag in der Satzung verborgen über „die anständige und ordentliche Unterhaltung des Scheibenschießens“.
Dank dem Wohlwollen der Stadtverwaltung, darunter dem persönlichen Wohlwollen des Bürgermeisters Joseph Pędracki, spendete im Jahre 1866 die Stadt der Gesellschaft 14 Morgen (ungefähr 8 Hektare) Ackerland auf dem Gebiet des ehemaligen städtischen Vorwerks Podwale – Dyksonówka. In demselben Jahr wurde das Schützengebäude freigegeben, dessen neogotische Block bis zu den heutigen Zeiten überdauert hat. Der Autor des Entwurfs konnte Franciszek Lanci oder ein Nachahmer seines Stils sein. Die verputzte Fassade des Gebäudes ist mit den Zinnen bekrönt. Schmale Türmchen teilen die Fassade und damit verleihen sie dem Gebäude einen monumentalen Charakter. Der große Saal, der beinahe die Hälfte des Gebäudes einnimmt, diente sowohl als ein innerer Schießplatz als auch als ein Ballsaal. An der östlichen Fassade befindet sich eine Gedenktafel, die Józef Pędracki gewidmet wurde. Sie wurde in 1888 dank den Bemühungen der Mitglieder der Schützengesellschaft eingemauert.
Hier, in der Nacht am 30. Oktober 1918 wurden ungefähr 200 junge Leute aus Nationaler Bereitschaftsdienst der Pfadfinder [Harcerskie Pogotowie Narodowe] und POW kaserniert. Sie haben am frühen Morgen des nächsten Tages die Entwaffnung der Österreicher durchgeführt und die Zivilverwaltung in der Stadt übernommen.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gebäude der erste Sitz des späteren Jugendpalastes sowie der Pfadfindereinheit ZHP in Tarnów. Zurzeit befindet sich hier das Büro für Kunstausstellungen – die Stadtgalerie in Tarnów.